Innovationen sind zentral für die Zukunft von Industrie und Wirtschaft. Der technologische Fortschritt beschleunigt sich weltweit. Für die Zukunft der ostdeutschen Industrie ist entscheidend, dass sie neue Produkte und Verfahren entwickelt, erfolgreich im Markt umsetzt und den Anschluss an neue technologische Zukunftspfade findet.

Die Innovationskraft der ostdeutschen Industrie ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten gestiegen. Allerdings ist sie auch heute noch deutlich niedriger als jene der westdeutschen Industrie. Einer der zentralen Gründe ist der geringe Anteil forschungsintensiver Großunternehmen. Positive Entwicklungen sind zuletzt bei der Innovationstätigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen und bei FuE-intensiven Neugründungen in der Industrie zu verzeichnen.

Für Innovationsimpulse spielt die Industrie eine zentrale Rolle. 2017 betrug ihr Anteil an den gesamten Ausgaben der Wirtschaft für Forschung und Entwicklung (FuE) in Ostdeutschland 65,0 Prozent (in Westdeutschland waren es sogar 86,6 Prozent). Doch trotz des hohen Industrieanteils der FuE-Ausgaben ist die Innovationsfähigkeit der ostdeutschen Industrie auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch relativ gering, besonders im Vergleich mit der westdeutschen. Dies hat vor allem strukturelle Ursachen. Die Basis der ostdeutschen Industrie ist vorwiegend durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt, die für Forschung und Entwicklung geringere finanzielle und personelle Ressourcen einbringen können als Großunternehmen. Auch die profitable Umsetzung von Ideen und Innovationen in erfolgreiche Produkte im Markt ist dadurch noch häufig begrenzt.

Um diese strukturellen Schwächen der ostdeutschen Industrie abzubauen, ist der Beitrag staatlich geförderter wissenschaftlicher Einrichtungen und Hochschulen und die Innovationsförderung auch künftig für das Innovationssystem in Ostdeutschland von großer Bedeutung. Ebenso kommt der Zusammenarbeit der Unternehmen in Netzwerken, der Förderung von innovativen Startups und dem Anschluss an die neuen Basistechnologien, wie etwa in der Mobilität mit neuen Antriebskonzepten, der Industrie 4.0, der Künstlichen Intelligenz oder der Datenwirtschaft bis hin zu den neuen Angeboten für eine alternde Gesellschaft und der Gesundheitswirtschaft eine zentrale Rolle zu.

Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sind in Ostdeutschland einschließlich Berlin stark gestiegen. Nach aktuell verfügbaren Zahlen haben sie sich zwischen 1997 und 2017 verdoppelt: von 6,2 Milliarden Euro auf 12,4 Milliarden Euro. In diesen Zahlen sind private und öffentliche F&E-Ausgaben enthalten.
Allerdings sind dies nur 12,5 Prozent der bundesweiten FuE-Ausgaben oder pro Kopf gerechnet 768 Euro. Im Vergleich dazu betrug der Wert 1.302 Euro in Westdeutschland.

Noch ungünstiger fällt der Vergleich aus, wenn nur die privaten Ausgaben betrachtet werden: Ostdeutsche Unternehmen tätigten 2017 5,0 Milliarden Euro, westdeutsche 63,8 Milliarden Euro. Somit entfielen lediglich gut sieben Prozent der bundesweiten FuE-Ausgaben der Wirtschaft auf ostdeutsche Unternehmen.

Volkswagen allein hat 2019 für Forschung und Entwicklung weltweit 14,3 Milliarden Euro ausgegeben, damit etwas mehr als alle öffentlichen und privaten FuE-Ausgaben in Ostdeutschland zusammen.

In diesen Zahlen spiegelt sich eine Besonderheit der Forschungslandschaft wider: Forschung und Entwicklung konzentrieren sich mehr und mehr auf wenige große sowie innovationsstarke kleine und mittlere Unternehmen. Und die sind eher in den alten Bundesländern angesiedelt, als in Ostdeutschland.

Betrachtet man dagegen staatliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, weist Ostdeutschland leicht überproportionale Werte aus. Rund 20 Prozent der bundesweiten Ausgaben für die Hochschulforschung entfallen auf Ostdeutschland und 30 Prozent auf staatlich finanzierte Wissenschaftseinrichtungen wie die Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft oder der Helmholz-Gesellschaft.

Private und öffentliche FuE-Ausgaben zusammen ergeben in Ostdeutschland einen Anteil von 2,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP), in Westdeutschland von 3,1 Prozent. Im deutschlandweiten Vergleich können lediglich Berlin (3,5 Prozent) und Sachsen (2,9 Prozent) mithalten. Hier wird deutlich, wie wichtig die staatliche Forschungsförderung für Ostdeutschland ist, solange die Wirtschaft aufgrund ihrer Kleinteiligkeit zurückbleibt.

Europaweit liegt Ostdeutschland allerdings vor Ländern wie Italien (1,4 Prozent), dem Vereinigten Königreich (1,7 Prozent) und Frankreich (2,2 Prozent). Beim Innovationsvermögen im europäischen Vergleich des „Regional Innovation Scoreboard“ (RIS), das aus 18 Einzelindikatoren zusammengesetzt ist, gehörte Ostdeutschland 2019 zu den „starken“, Berlin und Teile Sachsens sogar zu den „führenden“ Regionen Europas.

Die Entwicklung des Innovationsvermögens seit 2011 verlief besonders positiv für das westliche Sachsen und Berlin. Auch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben sich leicht verbessert.

Beschäftigte in Forschung und Entwicklung

Die Beschäftigung in Forschung und Entwicklung stieg in Ostdeutschland um knapp 30 Prozent zwischen 1997 und 2017 auf insgesamt 104.000. In Westdeutschland nahm sie im selben Zeitraum noch stärker zu auf 581.932. Im Jahr 2017 waren 15,1 Prozent der FuE-Beschäftigten in Ostdeutschland tätig.

In der Industrie ist der Unterschied noch deutlicher. Im Jahr 2017 waren mit rund 27.000 nur knapp acht Prozent aller FuE-Beschäftigten in ostdeutschen Unternehmen tätig.

Im Jahr 2017 waren von 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Gesamtwirtschaft in Deutschland im Schnitt 13,6 Personen in Forschung und Entwicklung beschäftigt. Alle neuen Bundesländer, inklusive Berlin, bleiben im einstelligen Bereich. Spitzenreiter im Osten ist Sachsen mit 8,5 Beschäftigten. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 3,2 von 1.000 Beschäftigten, die in Forschung und Entwicklung tätig sind.

Patente

Deutschland gehört weltweit zu den forschungsintensivsten Standorten mit einer vergleichsweise hohen Zahl schützenswerter Erfindungen. Das belegen die Anmeldungen beim Europäischen Patentamt: Im deutschlandweiten Durchschnitt werden etwa 270 Patente pro Jahr je 100.000 Einwohner angemeldet.

Allerdings ist der Beitrag Ostdeutschlands eher gering. Spitzenreiter bei Patentanmeldungen beim Deutschen Patent und Markenamt in den neuen Bundesländern ist Thüringen mit 28 Anmeldungen je 100.000 Einwohner. Alle anderen neuen Länder bilden zusammen mit Schleswig-Holstein die Schlusslichter in Deutschland. Zum Vergleich: Baden-Württemberg kommt auf 138 Anmeldungen je 100.000 Einwohner. Die hohen staatlichen Forschungsausgaben gerade in Ostdeutschland schlagen sich leider noch nicht in einer entsprechend hohen Zahl an Patenten nieder. Allerdings liegen zwischen dem Zeitpunkt einer Forschungsförderung und einer Patentanmeldung in der Regel mehrere Jahre, so dass immer auch ein gewisser Zeitverzug einzukalkulieren ist – somit besteht gute Hoffnung, dass auch in Ostdeutschland die Zahl der Patente in den kommenden Jahren steigen wird.

Gute Entwicklung bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen

Obwohl in den neuen Bundesländern im Bundesvergleich weniger in FuE investiert wird, hat sich die Innovationstätigkeit der kleinen und mittelgroßen Unternehmen in den neuen Ländern in den vergangenen zwanzig Jahren erheblich verbessert. Sie erzielen heute im Durchschnitt fast ebenso große Innovationserfolge wie Unternehmen in den alten Ländern. Dies gilt insbesondere, wenn strukturgleiche Unternehmen in Ost und West miteinander verglichen werden. Produktinnovationen und Marktneuheiten haben hier einen ebenso großen Anteil am Umsatz wie bei westdeutschen Unternehmen.

Positive Entwicklungen sind auch bei der Gründungstätigkeit FuE-intensiver Industrien zu verzeichnen. Junge, innovative Unternehmen tragen dazu bei, das bestehende Angebot von Dienstleistungen und Produkten zu modernisieren und zu erweitern. Damit leisten sie einen zentralen Beitrag zu der Erhöhung der Produktivität sowie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Aus innovationspolitischer Sicht sind insbesondere Ausgründungen aus der Wissenswirtschaft, die die FuE-intensive Industrie sowie die wissensintensiven Dienstleistungen umfasst, von großer Bedeutung.

In den vergangenen Jahren ist die Gründungstätigkeit sowohl in den wissensintensiven Dienstleistungen wie auch in der wissensintensiven Industrie zurückgegangen. Seit 2015 allerdings haben sich die Gründungen in der FuE-intensiven Industrie in Ostdeutschland mit Berlin auf einem Niveau von rund 250 Gründungen pro Jahr stabilisiert, in Westdeutschland gingen sie dagegen kontinuierlich zurück. Berlin erreichte im Deutschlandvergleich bei den wissensintensiven Dienstleistungen mit 7,0 Prozent und bei der FuE-intensiven Industrie mit 5,3 Prozent Spitzenwerte bei den Gründungsraten.

Die neuen Bundesländer verzeichneten die niedrigsten Gründungsraten: Thüringen kam auf 3,3 Prozent, Sachsen auf 3,7 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern auf 3,8 Prozent. Sachsen-Anhalt (4,0 Prozent) und Brandenburg (4,1 Prozent) waren nur leicht besser. Dennoch entwickelten sich die Gründungen in der FuE-intensiven Industrie in Ostdeutschland ohne Berlin in den Jahren 2017 und 2018 leicht positiv. Rund ein Viertel der FuE-intensiven Gründungen in der Industrie entfallen auf Ostdeutschland.

Von der Idee zur realisierten Innovation – Förderung von Forschung und Entwicklung

Die Innovationsfähigkeit gemessen an Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Beschäftigten und Patentanmeldungen ist eine abstrakte Größe. Für die Wirtschaft und die Menschen in Ostdeutschland ist letztlich relevant, ob Ideen tatsächlich fruchten und zu marktreifen und erfolgreich angewendeten Produkten, Dienstleistungen und Verfahren führen. Der Weg von der Idee bis zum Markt ist lang.

Die Stärken der Prozess- und Produktinnovation liegen in Deutschland vor allem in der Inventionsphase, von der Ideensammlung über die Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung. Dafür hat die Politik in Ostdeutschland eine gute Grundlage gelegt mit Förderprogrammen, einem dichten Netz an Großforschungseinrichtungen und Hochschulen sowie Netzwerken.

Innovationsprozesse und Diffusion

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Die Innovationsprogramme zielen heute vielfach darauf ab, auch eine besondere Schwäche Deutschlands – den Übergang zur Marktphase – zu realisieren und zu begleiten.

Rechtliche Rahmenbedingungen

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Förderung von Innovationen

Forschungsintensive Großunternehmen sind in den neuen Bundesländern kaum zu finden. Umso wichtiger sind gezielte Förderprogramme, um kleine und mittlere Unternehmen in der Forschung und Entwicklung sowie Vernetzung mit anderen Akteuren zu unterstützen.

Die Forschungs- und Innovationsförderung beruht im Wesentlichen auf vier Säulen:

• technologieoffene Innovationsförderung von Unternehmen und Netzwerken
• regionenorientierte Innovationsförderung zur Entwicklung regionaler Stärken
• technologiespezifische Förderung von Innovationsprofilen, z.B. in den Bereichen Mikroelektronik, Energie- und Umwelttechnologien, Materialforschung, Batterie- und Leichtbautechnologien
• außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer-, Max-Planck-, Helmholtz- und Leibniz-Insitute

Neben der Vielfalt an Förderprogrammen unterstützt das BMWK auch mit der Real-Labore-Strategie (mehr Informationen: www.reallabore-bmwk.de) den Weg zum Markterfolg von neuen Ideen. Real-Labore als Testräume für Innovation und Regulierung dienen dazu, digitale Innovationen auch in Bereichen zu erproben, in denen es der allgemeine rechtliche Rahmen bisher nicht zulässt, wie beispielsweise auf Basis von Experimentierklauseln (z.B. neue Mobilitätskonzept, eGovernent-Lösungen, eHealth-Anwendungen, Drohnen-Lösungen). Real-Labore bieten so insbesondere auch kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, neue Ideen umzusetzen. Real-Labore als neues innovationspolitisches Instrument bieten nicht zuletzt ostdeutschen Regionen die Chance, sich als Vorreiter beim Thema Innovation zu positionieren. Gleichzeitig bietet sie dem Gesetzgeber auf Basis realer Erfahrungen die Möglichkeit zu lernen, wie der Rechtsrahmen flexibel, effizient und innovationsfreundlich angepasst werden kann.

Die Förderpolitik des Bundes deckt insgesamt alle Bereiche von der Idee bis zur Markteinführung ab. Im Förderkatalog des Bundes sind mehr als 7.000 Fördervorhaben verzeichnet, die „Innovation“ in der Themenbezeichnung tragen und 13.000 Fördervorhaben mit „KMU“. Ostdeutschland ist in beiden Themengebieten gemessen an der Bevölkerungszahl überdurchschnittlich stark vertreten. In den neuen Bundesländern lebt weniger als ein Fünftel der Bevölkerung. Der Anteil Ostdeutschlands an Fördervorhaben mit Innovationsfokus beträgt hingegen 37 Prozent (40 Prozent der Fördermittel), der Anteil an Fördervorhaben mit KMU-Fokus 28 Prozent (29 Prozent der Fördermittel). Auch bei den Förderprogrammen EXIST und KMU-Innovativ ist der Anteil ostdeutscher Standorte überproportional.

Forschungszentren und Hochschulen

Forschung und Entwicklung wird in den neuen Bundesländern zum überwiegenden Teil in öffentlich finanzierten Einrichtungen wie Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen realisiert. Zum Vergleich: in Ostdeutschland finanziert die öffentliche Hand 60 Prozent der Vorhaben in Forschung und Entwicklung, in den alten Bundesländern sind es etwa 30 Prozent.

Der Anteil außeruniversitärer Forschungseinrichtungen ist in Ostdeutschland gemessen an der Einwohnerzahl deutlich höher. Von den insgesamt 283 Einrichtungen der großen staatlichen Forschungsorganisationen befinden sich 95 in den neuen Ländern. Das entspricht einem Anteil von 34 Prozent.

• Max-Planck-Gesellschaft: 24 von 88 (27 Prozent in neuen Ländern),
• Fraunhofer Gesellschaft: 21 von 80 (26 Prozent in neuen Ländern),
• Leibniz-Institute: 45 von 96 (47 Prozent in neuen Ländern),
• Helmholtz-Gemeinschaft: 5 von 19 (26 Prozent in neuen Ländern).

Durch die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Hochschulen, auch in mittelgroßen Städten, hat sich in Ostdeutschland mittlerweile eine dichte Forschungslandschaft herausgebildet mit Schwerpunkten im Großraum Berlin, Thüringen und Sachsen.

Die Großforschungseinrichtungen in Ostdeutschland sind in der Regel in internationale Branchennetzwerke integriert und gut auf die jeweilige Branchenstruktur abgestimmt, so dass Spill-Over-Effekte generiert werden können.

Allerdings können die vergleichsweise hohen staatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den neuen Ländern die wesentlich geringeren betrieblichen Investitionen nicht vollständig kompensieren.

Ausgewählte technologische Zukunftspfade zum Durchklicken

Um die Zukunft mit Forschung und Innovation in Deutschland erfolgreich zu gestalten, werden neue Technologien gezielt gefördert. Dazu zählen sogenannte „Game-Changer“-Technologien, Schlüsseltechnologien, die für die Zukunft von besonderer Bedeutung sein können. Sie gelten als wichtige Innovationstreiber und haben das Potential langfristige Wachstumszyklen in Gang zu setzen. Wesentliche neue Technologiefelder, die schon heute von zahlreichen Firmen in Ostdeutschland vertreten werden, sind die Nanotechnologie, die Quantentechnologie, Künstliche Intelligenz, Biotechnologie Feinmechanik und Optik und Neue Materialien. Zu den Industrien, die von innovativen Entwicklungen der Schlüsseltechnologien profitieren, zählen insbesondere der Automobilbau, die Medizintechnik und der Maschinenbau.

Maßgeblich hierfür sind sowohl herausragende Forschungseinrichtungen, Hochschulen und eine hohe Anzahl hochinnovativer Unternehmen wie auch die gezielte Förderung dieser für zukünftige Wachstumszyklen besonders bedeutender Schlüsseltechnologien.

In vielen Feldern haben sich diese Akteure zu innovationsorientierten Netzwerken oder Clustern zusammengeschlossen, um Kompetenzen zu bündeln und die strategische Kooperation auszubauen. Auch diese Zusammenschlüsse werden gezielt gefördert z. B. über „go-cluster“ und die Spitzenclusterförderung.

Was kommt nach der Braunkohle? In der Innovationsregion Mitteldeutschland haben sich sieben Landkreise und zwei Städte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammengeschlossen. Sie entwickeln regionalwirtschaftliche Perspektiven für die Zeit nach der Braunkohleverstromung, um den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier länderübergreifend zu gestalten.

Dazu haben sie fünf Handlungsfelder identifiziert, die die wirtschaftliche Entwicklung anregen sollen: Wertschöpfung und Innovation, Ressourcen, Energie, Mobilität und Logistik sowie Tourismus und Kultur. Die Innovationsregion initiiert sowohl Bedarfs- und Machbarkeitsanalysen, als auch regionalwirtschaftliche Studien und Beteiligungsprozesse.

Gefördert wird die Innovationsregion vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Modellvorhabens „Unternehmen Revier“ und der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) durch den Bund und die beteiligten Bundesländer.

BioCon Valley ist das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Verein unterstützt und vernetzt Forschung und Entwicklung im Bereich der Lebenswissenschaften wie beispielsweise Biotechnologie, Biomedizin und Medizintechnik. Das Netzwerk gibt Impulse für Grundlagenforschung und angewandte Forschung, informiert über Ergebnisse der Gesundheitsforschung, initiiert und gestaltet Kooperationen mit anderen Regionen insbesondere im Ostseeraum und organisiert nationale und internationale Veranstaltungen.

Die CLEANTECH Initiative Ostdeutschland vernetzt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um durch den Einsatz innovativer Verfahren, Produkte und Dienstleistungen sowohl Umwelt und Ressourcen zu schonen, als auch Produktivität und Effizienz zu steigern. Das Netzwerk unterstützt u.a. bei der Bildung von Kooperationen im Rahmen von internationalen Ausschreibungen und Innovationsprojekten und bei der Präsentation von Cleantech-Leistungen. Im Netzwerk sind neben Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Ministerien und Wirtschaftsförderungsgesellschaften vor allem Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette aktiv, darunter Berater, Ingenieure und Projektentwickler, Produzenten und Lieferanten von Anlagentechnik und Bauunternehmer.

Das Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT Rostock) ist mit 300 Mitarbeitenden eines der größten öffentlich geförderten Katalyse-Institute Europas und befindet sich an der Schnittstelle von Grundlagenforschung zu Anwendungen. Das LIKAT befördert industrielle Umsetzungen und ist Ansprechpartner für die Erforschung und Entwicklung homo- und heterogener Katalysatoren sowie katalytischer Verfahren und Technologien.
Katalyse ist die Wissenschaft von der Beschleunigung chemischer Elementarprozesse. Durch die Anwendung leistungsfähiger Katalysatoren laufen chemische Reaktionen unter Erhöhung der Ausbeute, Vermeidung von Nebenprodukten und Senkung des spezifischen Energiebedarfs ressourcenschonend ab. Katalyse trägt als Querschnittswissenschaft dazu bei, Lösungen für wesentliche Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu finden. Zunehmend sind katalytische Verfahren nicht nur in der Chemie, sondern auch in den Lebenswissenschaften, der Energieversorgung sowie beim Klima- und Umweltschutz zu finden. Am Institut werden die klassischen Grenzen zwischen homo- und heterogener Katalyse zugunsten einer übergreifenden, stofflich und methodisch orientierten Wissenschaft konsequent abgebaut. Interdisziplinäres Zusammenwirken von Anorganischer, Organischer, Technischer und Physikalischer Chemie, Nanowissenschaften und Verfahrenstechnik spielen eine wesentliche Rolle.